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thomas steinfeld: italien

thomas steinfeld: italien
porträt eines fremden landes
rowohlt, 2020
25.70€

so vertraut italien reisenden schon immer war und so innig die liebe zur “italianità”, so fremd erscheint das land heute. tatsächlich scheint es immer fremder zu werden – denkt man an seine populistische regierung, an einstürzende brücken oder an das fortbestehen der mafia. woher kommt das alles? thomas steinfeld hat in italien gelebt und das land bereist, von südtirol bis apulien, von den gebirgspässen des nordens bis zu den olivenplantagen des südens. hier zeigt er das ganze italien: das rege treiben in den zentren von rom, venedig oder florenz ebenso wie die arbeitersiedlungen der industriegebiete und das elend der vorstädte. er schildert den ländlichen heiligenkult, die begeisterung für schöne autos, die erfindung des slow food, erklärt das land aber auch aus seiner geschichte heraus: von der renaissance bis zum duce-faschismus, der noch heute an manchen orten nachwirkt.thomas steinfeld zeigt eine gesellschaft, die vielfältiger und oft anders ist, als man es sich nördlich der alpen vorstellt – und zugleich landschaften und kulturschätze, die nie an anziehungskraft verloren haben. ein reiches, ebenso sinnliches wie reflektiertes italien-porträt, das uns die widersprüchlichkeit und schönheit dieses faszinierenden landes mit neuen augen sehen lässt.

thomas steinfeld, geboren 1954, germanist und musikwissenschaftler, war sprachlehrer in schweden und dozent für deutsche sprache und literatur an kanadischen universitäten, bevor er 1994 redakteur im feuilleton der “frankfurter allgemeinen zeitung” wurde. ab 1997 leitete er dort das ressort “literatur und literarisches leben”. 2001 wechselte er als leitender redakteur ins feuilleton der “süddeutschen zeitung”, für die er heute als korrespondent schreibt. von 2006 bis 2018 lehrte er als professor für kulturwissenschaften an der universität luzern.