stewart o’nan: stadt der geheimnisse
roman
rowohlt, 2018
20.60 €
brand ist taxifahrer in jerusalem. doch den menschen, die er fährt, geht es nicht nur um die sehenswürdigkeiten der goldenen stadt.
erusalem, 1947: der zweite weltkrieg ist vorbei, die staatsgründung israels steht unmittelbar bevor. jossi brand hat nichts mehr zu verlieren: seine gesamte familie, lettische juden, wurde in riga von den deutschen ermordet. er beschließt, mitglied der zionistischen untergrundorganisation hagana zu werden, aus der nach der staatsgründung die israelische armee hervorgehen wird, reist nach palästina und heuert in jerusalem als taxifahrer an. seine auftraggeber kennt er nicht, aber ihm ist klar, dass er nicht nur touristen durch die goldene stadt kutschiert, sondern auch männer, die bomben im handgepäck haben. seine kontaktperson ist die prostituierte eva, in die er sich wider besseres wissen verliebt. eva beschützt ihn, sie warnt ihn vor attentaten. doch als eine bombe im berühmten jerusalemer king david hotel platziert wird, hört brand nicht auf sie und setzt alles aufs spiel. stewart o’nan setzt diese geschichte spannungsvoll in szene. von der amerikanischen presse wurde er deshalb mit john le carré, joseph conrad und graham greene verglichen. das schillernde jerusalem der vierziger jahre wirkt schon nach wenigen seiten ungeheuer vertraut. und die moralischen fragen, die der roman aufwirft, bleiben einem lange im gedächtnis.
stewart o’nan wurde 1961 in pittsburgh/pennsylvania geboren und wuchs in boston auf. bevor er schriftsteller wurde, arbeitete er als flugzeugingenieur und studierte an der cornell university literaturwissenschaft. für seinen erstlingsroman “engel im schnee” erhielt er 1993 den william-faulkner-preis. er veröffentlichte zahlreiche von der kritik gefeierte romane, darunter “emily, allein” und “die chance”, und er eroberte sich eine große leserschaft. stewart o’nan lebt in pittsburgh.