fernando contreras castro: única blickt aufs meer
roman aus costa rica
maro, 2020
20.60 €
in zeiten der wachsenden sozialen ungleichheit, verbrauchter ressourcen und immer lauter werdenden klimapolitischen forderungen ist dieser roman eine literarische stimme zum thema, die gehört werden soll. “única mirando al mar” ist fernando contreras castros debütroman. er erschien 1993 in costa rica und wurde dort in der sekundarstufe zur schullektüre.
der roman spielt an dem ort, an dem das schlechte gewissen der stadt lagert: auf einer mülldeponie in río azul am rande
der hauptstadt costa ricas. hier kämpfen única und ihre freunde sowie deren familien ums überleben. sie sind marginalisierte, von der gesellschaft ins abseits getriebene, die hier zu “tauchern” werden, weil sie im “müll-meer” nach essen und anderem verwertbaren suchen. fernando contreras castro gibt ihnen in diesem buch ein gesicht, indem er ihr karges leben, ihre solidargemeinschaft und ihr bisschen glück inmitten des gestanks und der fliegenschwärme in wunderbar poetischer sprache einfängt.
fernando contreras castro ( 1963) studierte an der universidad de costa rica philologie und schloss mit einem m.a. in spanischer literatur ab. er wurde zweifach mit dem costa-ricanischen nationalpreis aquileo j. echeverría in der sparte roman ausgezeichnet: 1995 für »los peor« (dt. »der mönch, das kind und die stadt«) und 2000 für »el tibio recinto de la oscuridad«. contreras castro gilt als vertreter der costa-ricanischen literatur der »generation der enttäuschung«. heute ist er professor für literatur an der fakultät für allgemeine studien der universidad de costa rica.
übersetzung: birgit weilguny