franz schuh: lachen und sterben
zsolnay, 202
26.80 €
“eine äußerst gewitzte auseinandersetzung mit dem leben in all seiner widersprüchlichkeit.” katja gasser, orf
im rausch fiel der bänkelsänger markus augustin einst in die pestgrube und wäre dort begraben worden, wäre sein lallen nicht gehört worden. man holte ihn heraus, und unversehrt zog er weiter um die häuser.
franz schuh ist in vielem das genaue gegenteil des lieben augustin. was die beiden aber gemeinsam haben, beweist dieses unnachahmliche buch: lachend bietet es dem schicksal die stirn, rückt ihm zum einen metaphysisch, zum anderen ganz konkret auf den leib, indem es die dialektik von lachen und sterben an beispielen aus der populärkultur (helmut qualtinger, otto schenk, lukas resetarits u. a.) zeigt. einzigartig und funkelnd ist die stilistische brillanz von schuhs schonungslosen sätzen – “alle vermehren sich, ich reduziere mich, jeden tag werde ich weniger.”
franz schuh, geboren 1947 in wien, studierte philosophie, geschichte und germanistik. er ist lehrbeauftragter an der universität für angewandte kunst in wien und kolumnist für zeitschriften und rundfunkstationen. er erhielt u.a. 2006 den preis der leipziger buchmesse und 2011 den österreichischen kunstpreis. bei zsolnay erschienen zuletzt sämtliche leidenschaften (2014) und fortuna. aus dem magazin des glücks (2017).