samuel beckett: echos knochen
hg: mark nixon
suhrkamp, 2019
22.00€
bissig, ätzend und mit blasphemischem witz – in echos knochen treibt der junge beckett sein anspielungsreiches, selbstreflexiv ironisches erzählen auf die spitze.
als samuel beckett 1933 den erzählzyklus more pricks than kicks ( mehr prügel als flügel ) einreichte, fand der lektor das manuskript etwas schmal, er bat um einen weiteren beitrag, und beckett schrieb echo’s bones . dafür holte er belacqua, den helden der bisherigen geschichten, der bei einer operation gestorben war, zurück. der lektor las den text, er war ihm zu wild, und beckett “vergrub” ihn. erst 2014 ist die erzählung publiziert worden: beckett versetzte belacqua in eine unterwelt der mythen und gespenster und konfrontierte ihn mit den ausgeburten seiner maßlosen belesenheit. es war sein letzter und radikalster versuch, die explodierende innere welt zu bändigen, bevor er sich in eine psychoanalyse begab und die wende hin zur französischen sprache und zu strenge und kargheit vollzog.
samuel beckett wurde am 13. april 1906 in dublin geboren und starb am 22. dezember 1989 in paris. er zählt zu den bedeutendsten schriftstellern des 20. jahrhunderts und erhielt 1969 den literaturnobelpreis. beckett ist dem breiten publikum hauptsächlich durch seine dramen, insbesondere warten auf godot, bekannt, verfasste aber auch prosa und lyrik.