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thomas meyer: was soll an meiner nase bitte jüdisch sein?

thomas meyer: was soll an meiner nase bitte jüdisch sein?
elster & salis, 2021
18.50

über den antisemitismus im alltag – ein radikal subjektiver, persönlicher essay, ein dichtes buch mit großer sprengkraft

antisemitismus hat viele gesichter – und die meisten davon sind sehr freundlich. doch auch die besten manieren schützen nicht davor, unsinn zu glauben. wie zum beispiel, dass alle juden große nasen hätten. oder gut mit geld umgehen könnten.


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er schweizer schriftsteller thomas meyer wurde nie verprügelt, weil er jude ist. aber viele male verspottet, beleidigt und mit irrwitzigen behauptungen konfrontiert. wie zum beispiel, dass seine nase typisch jüdisch sei. widersprach er, widersprach man ihm: doch, doch, das sei eindeutig eine jüdische nase. genau so sähen die aus! irgendwann hörte er auf zu diskutieren und begann, seine erlebnisse mit dem alltäglichen antisemitismus aufzuschreiben.

entstanden ist ein kompakter essay mit großer wirkung. die alltäglichkeit und die oft erschreckende direktheit von meyers antisemitischen erlebnissen nimmt uns als leserinnen und leser voll in die pflicht. und meyer schont auch sich selbst nicht, denn er geht seinen eigenen ressentiments in diesem bewegenden text ebenso auf den grund. und seine nase ist ganz normal, übrigens.

thomas meyer war werbetexter und journalist. seit 2012 ist er schriftsteller und freut sich jeden tag darüber. und wir mit ihm, möchte ich ergänzen, denn mit seinen romanen über motti wolkenbruch hat er bereits tausende menschen zum lachen gebracht.